Auf den ersten Blick erinnern die Berge um Hsipaw an den Voralpenraum: Das Palaung-Gebiet in Burma präsentiert die unterschiedlichsten Grüntöne, und von weitem tönen Kuhglocken. Trotzdem ist hier alles ganz anders. Die Vegetation ist üppig. Kurkuma wächst wild, Mais wird zweimal jährlich geerntet. Das Angebot an Gemüse ist vielfältig und der Anbau alleine schon aus Mangel an Geld für chemische Pestizide und Dünger biologisch. Man lebt in Einklang mit der Natur, die sich hier von ihrer üppigen Seite zeigt. Doch die sozialromantische Betrachtung verfliegt schnell, wenn man Geschichten hört über die medizinische Versorgung. Krankheiten sind nicht die einzige Unbill im Palaung-Gebiet. Wenige Kilometer vom Dorf entfernt liegen die Stellungen der Rebellenarmeen der Shan und der Palaung. Im Vielvölkerstaat Burma, in dem mehr als 130 ethnische Gruppen zusammenleben, gibt es immer wieder Spannungen zwischen Rebellengruppen und der Regierung.
nzz.ch