Naypyidaw hat Touristen wenig zu bieten. Die Stadt, entstanden in den 90er Jahren auf Reisfeldern, ist nur ein pompöses Machtzentrum. Freiwillig lebt hier kaum jemand. Die vielen pagodenartigen Dachtürme des Parlaments erinnern an die typische Architektur des Landes, das früher Birma hieß. So riesig und überdimensioniert wie das Abgeordnetenhaus, Symbol für Myanmars Übergang zur Demokratie nach fast 50 Jahren Militärregime, ist alles in dieser auf dem Reißbrett entworfenen Stadt: die beiden glitzernden Messezentren, die fast schon stalinistisch anmutende Stadthalle, die zahlreichen Hotels, die sich nicht füllen lassen, obwohl auch klangvolle Namen wie Hilton oder Kempinski nicht fehlen.
taz.de