Wie gut der australische Multikulturalismus funktioniert, ist nirgendwo eindrucksvoller zu besichtigen als in Melbourne, Australiens Musterknaben des Multikulturalismus, einer Vier-Millionen-Stadt, in der Altaustralier und Neuankömmlinge von Chinesen und Vietnamesen über Griechen und Kroaten bis zu Latinos und Äthiopiern so friedlich in ihren Vierteln nebeneinander leben wie in einer Menschenarche. Das liegt gewiss auch daran, dass nicht nur die Liebe, sondern auch die Toleranz durch den Magen geht und allein die kulinarische Bereicherung durch die Immigranten jeden Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Australiens Vielvölkerphilosophie beiseitefegt.
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