„Bitte rümpft nicht die Nase! Und haltet euch auch nicht die Hand vor den Mund oder schneidet Grimassen!“ Siddhi Gunjal, 22 Jahre, braune Locken, hellblaues Hemd und safrangelbe Chinohose, wird drei Stunden lang durch Dharavi führen. Er wohnt hier, der Slum ist sein Zuhause. „Wenn ich euer Zuhause betrete“, sagt er, „wollt ihr doch auch nicht, dass ich mir die Nase zuhalte.“ Bisher riecht es wie überall in Mumbai, der Megastadt von 18 Millionen Menschen: nach heißer verbrauchter Luft und Eisen. Das permanente Gehupe hört auf, und auch das Brummen der Motoren setzt aus. Im Vergleich zu draußen ist es hier erstaunlich still. Autos haben in den engen Gassen keinen Platz. Man geht zu Fuß.
zeit.de